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Der Streuobstacker

Wer die Pflege für eine Streuobstwiese übernimmt, entscheidet sich für Langsamkeit; er hat das Vertrauen, dass alles zur rechten Zeit kommt und kann dies durch sein Tun lenken und beeinflussen, aber nicht beschleunigen.

Eine Tugend, in der heutigen Zeit schier vergessen, die Geduld zu haben, dass nach der Dämmerung der Tag kommt. Sich alles auszahlt und in großer Güte zurück kommt. Wer Streuobstwiesen in seiner Gänze zu verstehen mag, sich als Teil mit ihr entwickelt, hat Demut vor dem Leben.

Ballenstedt, einst Hochburg des Streuobstbaus ist umsäumt von mehreren Hektar Streuobstwiese.  Streuobstwiesen vereinen in harmonischer Weise Wirtschaftlichkeit für den Menschen und Lebensraum für tausende Pflanz- und Tierarten. heimatBEWEGEN e. V. , Verein für Regional- und Stadtentwicklung, macht es sich zur Aufgabe, diese wertvollen Biotope zu sanieren und zu erhalten.

Erhalt eines Kulturgutes

Die Pflege einer Streuobstwiese, bedeutet in erster Linie die Regeneration des Baumbestands. Dazu gehören unter anderem der Kartierung, Baumschnitt, Pflanzmaßnahmen, Obstverwertung, Netzwerkarbeit und Erweiterung bzw. Aufwertung des Lebensraums Streuobstwiese. Der Erhalt und die Pflege des Kulturgutes Streuobstwiese liegt uns am Herzen und ist für uns wichtigste Aufgabe für die Zukunft.


Die Streuobstwiesen als Begegnungs- und Kulturraum

Zudem soll die Streuobstwiese Raum für Kultur und Bildung sein. Durch Angebote, wie die Aufführung von Theaterstücken oder Führungen durch die Streuobstanlagen wird das Biotop den Menschen der Region zugänglich gemacht und erfährt als generationsübergreifender Zusammenkunftsort eine gesonderte Wertschätzung. Den Tourismus fördern durch Wanderungen über die Wiesen sowie Verkostungen der Produkte, wie Most oder Säfte. Ferien- und Bildungsangebote bringen Kindern und Jugendlichen, neben einer sinnvollen Freizeitgestaltung, Themen zum Umweltschutz, Naturerlebnisse und Verantwortung für sich selbst und sein Umfeld näher.


Die Streuobstwiese als Solidarische Landwirtschaft

Das Vermeiden langer Transportwege, der Verzicht auf Einsatz chemischer Mittel durch die Nutzung alter, resistenter Sorten und die händische Bewirtschaftung stellen eine schonende Bewirtschaftungsform dar. Eine solidarische Landwirtschaft garantiert Nähe und Transparenz zur Herkunft des Produkts und Einflussnahme auf Entscheidungsprozesse. Unsere Streuobstwiesen werfen verschiedenste Obstsorten ab: Äpfel, Zwetschgen, Birnen, Mirabellen und Kirschen sowie Walnüsse. Wir wollen die Ernte perspektivisch im Rahmen einer solidarischen Landwirtschaft teilen.